Lernen lernen
Lernen lernen
Soziales Lernen
Konflikte gehören zum alltäglichen Erscheinungsbild des Schulalltags. Die Jugendlichen sollen für den Umgang mit ebendiesen in besonderer Weise gestärkt und vorbereitet werden. Deshalb ist es von grundlegender Bedeutung, das Selbstbewusstsein der Mädchen zu fördern, indem sie die Möglichkeit erhalten, die eigenen Neigungen und Fähigkeiten zu entfalten, sich eine eigene Meinung zu bilden und diese zu vertreten. Gleichzeitig sollen sie aber auch dazu angehalten werden, Bereitschaft zur Toleranz gegenüber Andersdenkenden zu entwickeln und in diesem Zusammenhang kommunikative Fähigkeiten einzuüben.
Hierzu trägt an unserer Schule in besonderem Maße der Lehrplan des Faches Politik der Klasse 5 bei, in dem soziales Lernen bzw. soziales Verhalten als Grundlage jeder funktionierenden Demokratie im Mittelpunkt steht. Weiter wird dies im Rahmen des Fachunterrichtes durch die Wahl entsprechender Unterrichtsinhalte und -methoden unterstützt, ebenso in freiwilligen Arbeitsgemeinschaften oder durch Hinführung zur Mitarbeit in der Schülervertretung.
Soziale Projekte
Die Liebfrauenschule engagiert sich aktiv in verschiedenen sozialen Projekten, um Solidarität und Mitgefühl zu fördern. Durch Aktivitäten wie Sponsorenläufe und Kuchenverkäufe unterstützen wir nicht nur wohltätige Organisationen, sondern stärken auch den Gemeinschaftsgeist unserer Schülerinnen.
Sponsorenlauf
Ein Highlight unseres sozialen Engagements ist der alle drei Jahre stattfindende Sponsorenlauf. Die Schülerinnen sammeln im Vorfeld Sponsoren, die für jede gelaufene Runde einen bestimmten Betrag spenden. Der Lauf fördert nicht nur die sportliche Aktivität, sondern sammelt auch wertvolle Spenden für unsere Partnerprojekte.
Kuchenverkauf zugunsten von Amnesty International
Ein weiteres beliebtes Projekt ist unser Kuchenverkauf, dessen Erlöse an Amnesty International gehen. Die Schülerinnen backen mit viel Liebe und Engagement verschiedene Kuchen, die in den Pausen verkauft werden. So leisten wir einen Beitrag zur Unterstützung der Menschenrechte weltweit.
Unsere Partnerprojekte
Die gesammelten Spenden fließen in drei ausgewählte Partnerprojekte, die uns besonders am Herzen liegen:
- Karunai – Kinder-Hilfe-Indien: Dieses Projekt unterstützt benachteiligte Kinder in Indien, ermöglicht ihnen den Zugang zu Bildung und sichert ihre Grundbedürfnisse.
- Knackpunkt Düsseldorf: In unserer Landeshauptstadt setzen wir uns dafür ein, dass Jugendliche in schwierigen Lebenslagen Unterstützung und Perspektiven erhalten.
- Iringa, Tansania: In Zusammenarbeit mit unserer Partnerorganisation in Tansania fördern wir Bildungs- und Gesundheitsprojekte, die das Leben vieler Menschen nachhaltig verbessern.
Sozialpraktikum
In der letzten Schulwoche vor den Sommerferien absolvieren die Schülerinnen der Jahrgangsstufe 8 in sozialen Einrichtungen der Umgebung wie Kindergärten, Altenheimen und Beratungsstellen ein Sozialpraktikum.
Ziel dieses Projektes ist das Kennenlernen sozialer Arbeitsfelder und daraus resultierend die Weiterentwicklung bzw. Förderung sozialer Kompetenzen im Alltag. Unsere Schülerinnen sollen durch diese soziale Schulwoche ermutigt werden, eigenständig ihre Fähigkeiten und Kräfte zum Wohl anderer (benachteiligter) Menschen und der Gesellschaft einzusetzen. Ausdrücklich ist mit dieser sozialen Woche nicht das Schülerbetriebspraktikum gemeint, bei dem es vornehmlich um die Berufswahlvorbereitung geht.
Vielmehr sollen unsere Schülerinnen die Erfahrung machen können, was es heißt, als Christin für andere da zu sein, was uns als Schule in bischöflicher Trägerschaft besonders am Herzen liegt. Gedacht ist von unserer Seite, dass unsere Schülerinnen in dieser Woche Einblicke in die Abläufe einer Einrichtung erhalten und dabei möglichst praktische Erfahrungen sammeln. Dass ihr Dienst wertvoll für die in den Einrichtungen betreuten Menschen ist und auch eine lohnende Erfahrung für die Schülerinnen selbst darstellt, haben die bisherigen Erfahrungen bereits gezeigt. Im Vorfeld werden die Schülerinnen über das Praktikum informiert und können dann Bereiche auswählen, in denen sie gerne eingesetzt werden möchten. Ein Projekttag stimmt thematisch auf die soziale Schulwoche ein.
Nach der Praktikumswoche werten die Schülerinnen das Projekt aus. Sie berichten der nachfolgenden Jahrgangsstufe über ihre Erfahrungen und geben das Projekt in die Hände der künftigen 8er-Schülerinnen.
Gewaltprävention
An der Liebfrauenschule legen wir großen Wert auf ein sicheres und respektvolles Umfeld für alle unsere Schülerinnen. Unser Konzept der Gewaltprävention ist darauf ausgerichtet, Konflikte frühzeitig zu erkennen und zu bearbeiten, um ein harmonisches Zusammenleben zu fördern.
Ziele der Gewaltprävention
Unser Präventionsprogramm verfolgt mehrere Ziele:
- Förderung der sozialen Kompetenzen: Durch gezielte Workshops und Projekte stärken wir die Fähigkeit der Schülerinnen, Konflikte gewaltfrei zu lösen und Empathie zu entwickeln.
- Schaffung eines sicheren Umfelds: Wir sorgen für eine positive Schulatmosphäre, in der sich alle sicher und wertgeschätzt fühlen.
- Unterstützung bei Problemen: Unser Beratungsteam steht den Schülerinnen jederzeit zur Verfügung, um bei Schwierigkeiten zu helfen und präventiv einzugreifen.
Maßnahmen und Projekte
Um diese Ziele zu erreichen, haben wir verschiedene Maßnahmen und Projekte ins Leben gerufen:
- Workshops und Schulungen: Regelmäßige Workshops zu den Themen Gewaltprävention, Mobbing und Cybermobbing sensibilisieren und informieren unsere Schulgemeinschaft.
- Kooperation mit externen Partnern: Wir arbeiten eng mit Fachstellen und Beratungsinstitutionen zusammen, um umfassende Unterstützung bieten zu können.
Unsere Werte
Die Liebfrauenschule steht für Respekt, Toleranz und Zusammenhalt. Jede/r Einzelne trägt durch sein/ihr Verhalten zu einer positiven und gewaltfreien Schulkultur bei. Gemeinsam setzen wir uns dafür ein, dass Konflikte gewaltfrei gelöst werden und jede/r die Möglichkeit hat, sich in einem sicheren Umfeld zu entfalten.
Medienbildung an der LFS
Die Medienbildung nimmt an der Liebfrauenschule einen zentralen Stellenwert ein. Im Jahr 2024 sind wir für unser besonderes Engagement sogar als „Digitale Schule“ ausgezeichnet worden. Durch vielfältige Projekte und Workshops werden Schülerinnen unterschiedlicher Jahrgangsstufen auf den sicheren und verantwortungsbewussten Umgang mit digitalen Medien vorbereitet. Hier ein Überblick über die verschiedenen Angebote:
Medientage der Klasse 5
In der fünften Klasse starten die Schülerinnen mit den Medientagen, bei denen grundlegende Themen der Mediennutzung behandelt werden. Dazu gehören:
- Mediennutzung: Wie und wie oft nutzen wir Medien?
- WhatsApp: Sicher kommunizieren und Missverständnisse in der digitalen Kommunikation vermeiden
- WhatsApp Gruppen: Chancen und Risiken
- Cybermobbing: Erkennen und handeln
- Virtuelle Freunde: Realität und Fiktion unterscheiden
- Onlinesucht: Prävention und Umgang
Internetworkshop der Klasse 6
Gemeinsam mit der Polizei Kleve führt die Liebfrauenschule im sechsten Jahrgang einen Internetworkshop durch, um Präventionsarbeit zu leisten. Mit Themen wie:
- Passwortsicherheit: Starke Passwörter erstellen und verwalten
- Cybergrooming: Gefahren erkennen und vermeiden
- Cybermobbing: Vorbeugen und reagieren
- Einstellungen in sozialen Netzwerken: Privatsphäre und Sicherheit
Fake Hunters der Klasse 6
In Zusammenarbeit mit der Bücherei Geldern lernen die Schülerinnen der sechsten Klasse, wie sie Fakenews aufdecken und damit umgehen können. Dies geschieht im Projekt „Fake Hunters“, das kritisches Denken und Medienkompetenz fördert.
Lie Detectors der Klasse 7
In der siebten Klasse arbeiten die Schülerinnen mit der Organisation Lie Detectors zusammen, um manipulative Informationen zu erkennen und zu verstehen. So entwickeln sie ein Bewusstsein für die Gefahren der Desinformation und lernen, wie sie solche Inhalte hinterfragen können.
Kreativworkshop der Klasse 8
Die achte Klasse bietet einen Kreativworkshop, bei dem Unterrichtsinhalte kreativ mit dem IPad dargestellt werden. Dieser Workshop findet in Kooperation mit der Bücherei Geldern statt und fördert die Medienkompetenz durch kreative und praktische Anwendungen.
Elternabend alle zwei Jahre
Alle zwei Jahre bietet die Liebfrauenschule einen Elternabend an, bei dem über die aktuelle „Internetkultur“ informiert wird. Eltern erhalten Hinweise zur Erziehung im digitalen Zeitalter und Tipps für einen sicheren und verantwortungsbewussten Umgang mit digitalen Medien.
Medienscouts der Klassen 9/10
Seit Januar 2022 gibt es an der Liebfrauenschule Medienscouts, die in den Klassen 9 und 10 ausgebildet werden. Diese Schülerinnen bieten wöchentliche Sprechstunden an und helfen ihren Mitschülerinnen bei medienbezogenen Fragen und Problemen. Der Schwerpunkt liegt derzeit auf technischem Support, zudem unterstützen und entlasten sie LehrerInnen bei alltäglichen digitalen Problemen. Dieser Peer-Education-Ansatz stärkt das Gemeinschaftsgefühl und fördert die Eigenverantwortung der Schülerinnen.
Durch diese umfassenden Angebote zur Medienbildung trägt die Liebfrauenschule dazu bei, dass ihre Schülerinnen zu kritischen und verantwortungsvollen Mediennutzern heranwachsen.
Kooperatives Lernen
An der Liebfrauenschule gilt als ein besonderer Baustein das kooperative Lernen. Grundsätzlich sollen alle Schülerinnen in einer Lerngruppe möglichst aktiv am Unterrichtsgeschehen teilnehmen. Sie sollen zu selbstgesteuertem und eigenverantwortlichem Lernen hingeführt werden. Deshalb haben wir uns entschieden, neben dem Methodenlernen und dem Lernen mit digitalen Medien das Prinzip des Kooperativen Lernens als dritte Säule des Unterrichts einzuführen.
Kooperatives Lernen bedeutet, dass sich Schüler gegenseitig bei der Arbeit unterstützen und gemeinsam zu Ergebnissen gelangen. Dies geschieht in Partner- oder Gruppenarbeit. In gut strukturierten Lerngruppen wird unter Zuhilfenahme von zahlreichen Methoden ein hohes Aktivierungsniveau der Lernenden mit nachhaltigen Erfolgen im kognitiven Bereich erreicht. Problemlöse- und Sozialkompetenz werden gleichermaßen aufgebaut und führen häufig zu einem positiveren Selbstbild der Lernenden. Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Arbeit in Gruppen ist das Schaffen eines förderlichen sozialen Klimas mit positiven Abhängigkeiten unter den Gruppenmitgliedern